Punkt 10:00 Uhr waren wir in der Tierarztpraxis. Die TÄ kennen wir schon sehr lange. Schon unseren Kater hatte sie behandelt. Hundeschwanz klemmte immer noch. Allerdings ist das in dieser Umgebung nicht anders zu erwarten. Kaum im Wartezimmer mutiert Hund zum Schoßhund. Da mir immer noch übel war, durfte er. Ja, Leute, ich weiß! Trotzdem habe ich es gemacht. Am liebsten wäre er in mich reingekrochen, der Arme. Irgendwann wurde es ihm auf meinem Schoß aber zu unbequem, und er verzog sich unter den Stuhl. Bis Herrchen kam, der inzwischen einen Parkplatz suchen musste. Jetzt war Herrchens Schoß dran. Wir haben einmal einen Rottweiler, der aus einer Hundenothilfe vermittelt war, in dieser Praxis erlebt, als der versuchte, auf Frauchens Schoß Trost und Schutz zu finden. Köstlich!
Zurück zu Karlchen. Der lag irgendwann wieder unter dem Stuhl, knurrte zwischendurch mal einen anderen Hund an, war sonst aber ganz friedlich. Nach einer knappen Stunde waren wir an der Reihe. Dass die Rute immer noch zwischen den Hinterbeinen verschwunden war, muss ich nicht erwähnen.
Ich schilderte der TÄ den Fall, hatte auch ein Stück Volumenvlies mitgenommen. Schließlich kann ich nicht erwarten, dass sie weiß, wovon ich da spreche. Als erstes wird in solchen Fällen ja Fieber gemessen, auch gestern war das die erste Aktion der TÄ. Als sie die Rute von Karlchen anheben wollte, zuckte er schmerzerfüllt zusammen. Die Rute tat ihm weh! Allerdings haben wir keine Erklärung, was passiert sein könnte. Er hat sich nicht gestoßen, nicht eingeklemmt, nichts, was eine Verletzung hätte verursachen können. Wenn er alleine zu Hause ist, döst er eigentlich auch nur auf dem Flur vor sich hin, bis wir wiederkommen. Auch weiß ich genau, dass er uns schwanzwedelnd begrüßt hatte.
Es gab dann eine Spritze gegen die Übelkeit (hätte ich auch gebraucht, aber ich hasse Spritzen!) und eine gegen die Schmerzen. Da gehen wir wegen eines verdorbenen Magens und dem Verdacht auf eine Vergiftung zum Arzt und mit einem Rutentrauma nach Hause.
Ich habe dann endlich doch noch spätstücken können, bevor ich in den Dienst musste. Mein Mann berichtete mir, dass Hund sich wie immer benommen hat, also draußen nach Essbarem schnüffelte , Krähen über die Wiesen jagte, und am Abend überhaupt nicht bellte, als fast ununterbrochen die Halloweenmonster bei uns klingelten.
Ich bin jetzt sehr gespannt, wie Hund drauf ist, wenn ich nachher mit ihm die Morgenrunde drehe. Ist schon komisch, wie ich an diesem Vierbeiner hänge, von dem ich so oft wünschte, ich hätte ihn besser nicht kennen gelernt, weil er mein Leben sehr verklompiziert hat – aber noch mehr bereichert!
Ich habe noch nie nicht Ähnliches erlebt, kann mir aber alles lebhaft vorstellen, da ich in freundschaftlicher und verwandtschaftlicher Umgebung immer mal Hunde erlebt habe. – Die Vorstellung, einen Rottweiler auf meinem Schoß unterzubringen, übersteigt allerdings mein Vorstellungsvermögen.
Ich denke, der Körper hilft sich selbst und irgendwann ist er mit allem durch.
Beste Grüße und übrigens, ab heute zeige ich uns Berlinern, wie es hier in Berlin ist – und den anderen auch *grins*
Mit Gruß von Clara
Gefällt mirGefällt mir
Na. dann komm ich doch gleich mal vorbei 😉
Lieben Gruß von Elvira
Gefällt mirGefällt mir
Wieeeeeeeeeeeeeeeeee? Ist der Rottweiler von dir? – Ansonsten und auch mit Rottweiler – kein Problem. Gib Laut, dann gebe ich Koordinaten.
Gefällt mirGefällt mir
Habe mit Spannung gestern und heute Deine Geschichte verfolgt und hoffe, dass es Deinem Hund besser geht und es wegen dem ungewohnten „Fressen“ kein Nachspiel gibt. Mein kleiner verfressener Labrador hat in seinem ersten Lebensjahr alles verschlungen, was ihm zwischen die Kiemen kam. Dazu gehörte u. a. auch ein Ohrring von mir und ein Slip. Alles kam nach einiger Zeit wieder raus. Der Ohrring in einem Haufen (lecker :-)) und der Slip wurde nach sage und schreibe fünf Tagen vorne herausgewürgt. Farblich war er leicht verändert und dass ich ihn danach nicht mehr getragen habe, versteht sich von selbst :-).
Deine Angst und Deine Liebe zum Hund kann ich gut verstehen. Aber was wären wir ohne unsere Vierbeiner, oder? Ich wünsche Dir einen schönen Tag.
Gefällt mirGefällt mir
Ja, Karlchen geht es wieder besser – was den Bauch betrifft. Die Rute klemmt er immer noch ein. Ich mag sie auch nicht berühren um zu sehen, ob er noch Schmerzen hat. In der nächsten Woche ist wieder Impfen und Entwurmung fällig, da stellen wir ihn der TÄ eh wieder vor.
Einen Slip? Tatsächlich? Aber wohl nur einen String, oder? Obwohl, ich traue diesen verfressenen Spezies unter den Hunden fast alles zu.
Unser Hund versucht immer, das Stofftaschentuch von Herrchen aus dessen Hosentasche zu angeln.
Liebe Grüße,
Elvira
Gefällt mirGefällt mir
War ein Slip, aber Hundi hätte auch mehr geschafft :-).
Gefällt mirGefällt mir
@ Clara: Ich meinte vorbei in Dein Bloghaus, wo ich mittlerweile schon war. Und nein, einen Rottweiler besitze ich nicht. Die Gattung wäre mir dann doch etwas zu groß.
Gefällt mirGefällt mir