Doch! Neben all den Dingen, die so furchtbar sind auf dieser großen Welt und der kleinen direkt um mich herum, neben all den Begebenheiten, die mich traurig werden lassen oder wütend, gibt es diese kleinen Momente, die mich innehalten lassen. Momente, die mich runterholen, die meinen Atem verlangsamen, die mitunter kaum der Rede Wert sind. Die fünf Minuten für eine Kaffeepause in der Praxis, der spontane Entschluss in den Ampelmännchenladen zu gehen und zu staunen darüber, was es dort alles zu kaufen gibt. Ja, zu staunen! Nicht den Kopf zu schütteln über all diesen doch in Wirklichkeit unnützen Kram. Ich habe mir zwei Glasuntersetzer gekauft und das Autogramm von Hasselhoff auf der Mauer fotografiert. Die Bemalung des Bauzaunes an der Baustelle des Umsteigebahnhofes der U6 ist gut gelungen und der Mops hat mir ein Lächeln entlockt. Zu meinem Geburtstag habe ich mir eine Karte für die Ehrlich-Brothers geschenkt und kein bisschen daran gedacht, was ich für das Geld alles hätte sinnvolleres kaufen können. Ich habe diesen Nachmittag absolut genossen, ganz alleine mit mir (und einigen tausend anderen Besuchern). Heute früh schien zum ersten Mal nach einer gefühlten Unendlichkeit die Sonne in mein Wohnzimmer. Den Staub, den sie nun sichtbar machte, habe ich geflissentlich übersehen. Dafür habe ich mich in dieses wunderbare helle Licht gestellt und gespürt, wie die Wärme meinen Körper durchflutete. Vielleicht hat mein Bruder ein paar Sonnenstrahlen geschickt, als er wieder auf seine Insel des ewigen Frühlings zurückgekehrt war. Zwei Wochen war er hier. Zu kurz? Vielleicht. Aber statt traurig zu sein, habe ich die Zeit, die ich mit ihm zusammensein durfte, einfach nur genossen. Und dann gab es noch diesen Regentag am Meer. Meine Enkeltochter flüchtete schnell mit mir in das schützende Zelt. Dort haben wir dem Meeresrauschen gelauscht und Schnecken und Pfannkuchen gegessen. Irgendwann gesellte sich noch ihr kleiner Bruder zu uns, der aber noch nicht so richtig begriffen hat, dass ein Wohnzimmer durchaus zum verregneten Ostseestrand werden kann. So blieb er vor dem Zelt sitzen und wurde leider sehr nass 😉
Nein, der Januar muss durchaus kein nur grauer Monat sein!
Das sieht nach einem schönen Januar mit Höhen und Tiefen aus – und immerhin hast Du sogar ein Zelt zum Verkriechen im Wohnzimmer. Wer hat das schon? liebe Grüße Leonie
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Ich habe leider kein Zelt. Aber als meine Enkeltochter diese Strandmuschel im Wohnzimmer ihrer Eltern aufbaute, wurde es sofort zu einem Superabenteuerzelt. GsD musste ich nicht durch den Kriechtunnel krabbeln!!
Liebe Grüße
Elvira
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ich freue mich gerade sehr über deinen Januar- ähnliches ging mir gestern auch durch den Kopf, als ich den Januar in Bildern einstellte, nur dass mir die Worte einfach nicht in die Schreibefinger fliessen wollten 😉
ich empfand und empfinde den Januar als sehr unruhig und bewegt, jede kleine Oase der Stille, der Freude und des Friedens habe ich wie aufgesaugt- gegen das Getöse der Welt-
liebe Grüsse Ulli
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Deine Januarbilder waren meine Inspiration. Ich dachte mir, dass es zum Ende eines Monats sicher gut tun würde, die Fotos nach diesen kleinen Momenten des Glücks zu durchforsten. Und dabei stellte ich fest, dass sogar eine kleine geraubte Zeit in der Praxisküche solch einer gewesen ist.
Liebe Grüße,
Elvira
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nachdem ich diese kleinen Lichtblicke eingestellt hatte dachte ich auch noch einmal über den Blog als Archiv nach, denn wenn ich dies nun fortführe, dann habe ich es beim nächsten Jahresrückblick noch einfacher 😉
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Hach, ich hätte auch gerne eine Strandmuschel 🙂
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Ja, und dann bitte auch den echten Strand!
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Ich empfinde den Januar mehr und mehr als drückend, wie letztes Jahr auch schon. Da empfiehlt es sich, jeden Abend den Tag noch einmal zu überdenken. Was gab es Schönes, wo habe ich mich wohlgefühlt. Sich die kleinen Momente des Glücks bewusst machen. Nicht immer nur schwarz sehen, in Sack und Asche gehen, jammern.
Trotzdem würde ich gern mal wieder den Himmel sehen, der sich den ganzen Monat schon versteckt hat.
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Für den Februar habe ich vor ein paar Minuten ein Highlight in meinen Mails gefunden, das Dir sicher auch gefallen würde. Mein Buchhändler kündigte die Lesumg von Jürgen Volk aus seinem Buch „Unbedingt, Van Gogh und Gauguin im gelben Haus “ an. Das werde ich mir nicht entgehen lassen!
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Ich würde mitkommen! Wäre die Anfahrt nicht so unverschämt weit … 🙂
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Liebe Elvira, dein Text ersparte mir mindestens drei Zen-Yoga-oder sonstwas-Kurse!
SO schön zu lesen! Danke.
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Manchmal sind diese kleinen Glücksmomente , so wir sie als solche erkennen, in der Tat erfüllender als „Glückskurse“ jeglicher Art. Es freut mich, dass mein Januar Dir gut getan hat
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Wer NASS nicht kennt, wird TROCKEN nicht wirklich zu genießen wissen – andersrum ebenso. 😉
Die ganze große weite Welt im Wohnzimmer … nein, besser … im Kopf, das sind magisch große Momente.
Lieben Gruß
Eva
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