Mailied der Erwerbslosen
1.
Der Mai ist gekommen, der Setzer flog raus
und fegt, wenn er Glück hat, die Lagerhalle aus!
Der Computer, was tut er? Na, er ersetzt die Arbeitskraft,
und so wird elektronisch der Fortschritt geschafft!
2.
Herr Otto Graf Lambsdorff,[4]daß Gott Euch behüt!
Wer weiß, wann in der Ferne das Glück uns noch blüht?
Ich lieg‘ auf der Straße, wo früher ich ins Werk marschiert,
und bin bei Herrn Stingl[5] auf Dauer abonniert!
3.
Frisch auf drum, frisch auf drum, im hellen Sonnenlicht;
wer da sucht, der wird finden, nur Arbeit find’t er nicht!
Die Volksreden klingen aus Bonn berauschend allemal,
und ich putze die Klinken, die Lage ist fatal.
4.
Auf Endstation Sozialamt, da kehrt‘ ich neulich ein:
„Herr Amtmann, ich bitte, Sie mögen mir verzeih’n!
Gewähret aus Güte mir einen neuen Zuschuß noch,
denn von meinem Bau die Miete, die ist mir zu hoch!“
5.
Und flieg‘ ich auch dort raus, so lieg‘ ich zur Nacht
wohl unter blauem Himmel, der Datenschutz hält Wacht;
die Deutschmark wird weltstark, der Kanzler mahnt zur Bürgerruh‘,
und ich decke mich einstweilen mit Fehlanzeigen zu!
Quelle: Wikipedia
das stimmt, das ist in der ganzen Welt das selbe. Passt leider immer
Weltweite Großdemonstrationen und Generalstreiks, die wünschte ich mir zum heutigen Tag der Arbeit
Aktueller, ab 42 mit Festvertrag stehst du auf der Abschusliste
Es gab mal Gewerkschaften, die wirklich stark waren und die ihre Mitglieder mobilisieren konnten. Aus vielerlei Gründen treten immer weniger Menschen in eine Gewerkschaft ein. Ich erinnere mich an große Demos und Streiks. Vielleicht sind die Menschen müde geworden? Resigniert? Ging über die Jahrzehnte die Hoffnung verloren? Ich weiß, was einem Menschen geschehen kann, der unerwartet beruflich aufs Abstellgleis geschoben wird und trotz jahrelanger Berufserfahrung und Qualifikation und größter Anstrengung keinen Job mehr findet. Ich lese bei Bloggern, denen es so ging und ich lebe mit einem Mann zusammen, dem das seine Gesundheit ruiniert hat. Ich wünschte, die Menschen würden in großen Scharen auf die Straße gehen und das Wort „Solidarität“ wieder die Bedeutung bekommen, die es mal hatte.
SO geht es mir auch!!! Müde … resigniert, das sind zwei Gründe, neben dem gefühl von Machtlosigkeit, dabei haben wir es immer noch in der Hand, nur scheint das keiner mehr wissen zu wollen? Oder wenigstens fast keiner …
Ich habe ma eine Doku gesehen wer die Gewerkschaften nach dem Krieg finanziert hat.
Schlechte Systeme ruinieren sich immer selbst. Ein neuer Zeitgeist benötigt immer etwas Zeit :-).
das Zauberwort ist hier wohl eher Genossenschaften, die breiten sich aus … hab ich gehört … nicht das Schlechteste!