Ich schreibe hier nicht mehr oft, lese aber hier und dort in meinen Lieblingsblogs weiter. Zeitungen lese ich auch. Und da lese ich heute im Tagesspiegel, dass die Autorin des Blogs „Read on my dear, read on“ eine Betrügerin sein soll. Eine Frau, die eine jüdische Vergangenheit erfunden hat. Sie hat Geschichten geschrieben, die zu Herzen gingen, die mich oft sprachlos machten und mich zu Tränen rührten. Auch wenn ich viele Erzählungen von Hinterbliebenen des Holocaust gelesen habe, so machten mich die dieser Autorin sehr betroffen. Sie stellte sich als Urenkelin der einzig Überlebenden der Familie vor und konnte so intensiv die Geschichte ihrer ermordeten Familie erzählen, dass ich es irgendwie nicht glauben kann, dass alles Fiktion ist. Wie kann man mit dem Leid, dass Millionen Menschen jüdischen Glaubens widerfahren ist, auf diese Art umgehen? Wie kann jemand an die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem die Namen von 22 erfundenen Ermordeten schicken? Was war überhaupt wahr in diesem Blog? In Frage gestellt wird in der Zeitung auch die Gründung einer Slumklinik in Indien. Auch diese Berichte berührten viel Leser*Innen ihres Blogs. Ich erinnere mich gut an die umfangreichen Kommentare, meine eingeschlossen. War ich zu naiv? Ich habe jetzt viel im Netz gelesen, Berichte in bekannten Medien und Versuche der Erklärung in anderen Blogs und es scheint, als wären wir tatsächlich betrogen worden.
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was – wann – wo
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Ja. Ich glaubte, weil ich glauben wollte und schön fand, was und vor allem WIE sie schreibt.
Und Du weißt ja, daß ich eine Erfindung meiner selbst bin 😉
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Du hast, wenn ich mich recht erinnere, auch nie etwas anderes von dir behauptet. Außerdem glaube ich, dass du deinen Lesern großen Respekt zollst – und sie dir.
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War das bei ihr anders, das mit dem Respekt?
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Das ist es ja eben! Ich empfand großen Respekt. Ich bewunderte den Mut, so offen über alles zu schreiben. Ich bewunderte ihr soziales Engagement und ihre Tatkraft. Ich freute mich mit ihr über die Preise, die sie bekam. Es ist ein Unterschied, sich neu zu erfinden oder zu betrügen. Denn Du bist immer noch Du! Du bist keine große Lüge! Wenn Du über Deine Radioarbeit schreibst, über Deine Pilgertage, Deine Gedanken teilst, dann bist das Du. Dich respektiere ich nicht nur, Dir vertraue ich!
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Es ist traurig, so etwas zu lesen, aber wenn ich ehrlich sein soll, wundert es mich nicht. Wenn jemand über seine Freude schreibt, wenn er ein kleines Gänseblümchen findet auf der tristen, totgepflegten Wiese vor seinem Haus, dann interessiert das niemand. Es wird höchstens noch gerügt, dass das eine Geschichte einer Blümchen-Oma ist oder dass es doch gewichtigere Themen gerade gibt. Und dann erfinden manche das gewichtige Thema, sind anerkannt und werden gefeiert. Hier lief es im ganz großen Stil, aber auch im Kleinen finde ich so etwas.
Manchem wurde es gut tun, das Gänseblümchen vor dem Haus zu finden und allen Aufgeregtheiten dieser Zeit mal für einige Minuten aus dem Weg zu gehen. Aber wer will das denn schon hören.
Ich habe mich sehr gefreut, dass du dich mal wieder meldest, auch wenn der Anlass weniger erfreulich war.
Liebe Grüße aus der heißen Dürre ein Stücke südlich von dir.
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Liebe Gudrun, du weißt, dass ich mich über jedes Gänseblümchen freue und auch über Menschen, die darüber schreiben. Schließlich haben wir sicher alle einmal Gänseblümchen so geliebt, dass wir sie unseren Eltern/Großeltern gepflückt haben. Oder einen Kranz daraus gewunden. Leider haben viele das vergessen.
Bei mir ist es in der Tat ruhig geworden. Mein Mann wurde operiert (nichts Ernstes!), aber doch war er eine Zeitlang recht hilflos. Auf der Arbeit ist viel los (z.Z. fehlen gerade wieder 5 Kolleginnen) und ich freue mich immer mehr auf den Rentenbeginn, auch wenn das herbe finanzielle Einschnitte bedeutet. Aber darüber will ich gar nicht lamentieren, andere trifft es viel härter. Wenn du magst, ruf doch einfach mal an.
Liebe Grüße von Elvira
Hier ist es auch heißheiß. Und mir graut vordem Weg zur Arbeit!
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Das mache ich ganz bestimmt und gern in den nächsten Tagen. Deine Nummer ist bei mir eingespeichert.
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Ja, ich habe auch davon gelesen. Wenn sie wirklich die Menschen über die sie schrieb, als ihre Angehörigen vorstellt, fände ich das schofel,wenn sie es als Hörbericht geschrieben hätte, dann wäre es okay gewesen, denn wie sie es geschrieben hat, hat ja viele begeistert. In jedem Fall authentisch ist von Hans Lehndorff „Ostpreußisches Tagebuch“ und auch James A Michener hat Erschütterndes über Polen und den Holocaust in seinem Buch „Mazurka“ geschrieben und da er Geschichtsprof ist, nehme ich an, dass er gut recherchiert hat.
Habe mich sehr gefreut, mal wieder von Dir zu hören. Birgitt
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