Die Wortspende von Kopf und Gestalt – Zeitplan, schlimm, fallen – für Christianes Etüden entfesselt ein wahres Feuerwerk an Ideen. Ich wollte mir nur Notizen über das Fallen machen. Aber diese entwickelten irgendwie ein Eigenleben und so lasse ich sie denn als eigenständigen Text stehen.
Ein-Fall
Hüllen fallen, Aktienkurse und der Dax, manchmal fallen Sterne oder böse Worte, Blätter fallen, Regentropfen und Schnee, Soldaten fallen und Menschen fallen Menschen zum Opfer, wir fallen in Fallen und stolpern über Fallstricke, manchmal fallen wir vom Glauben ab, wir lassen Dinge fallen und oft auch Menschen, bodenlos fallen wir in manchen Träumen und in Depressionen, wir fallen ein, aus, weg, durch, hin, miss, zurück, auf und um. Pläne zerfallen zu Staub und jeder Zeitplan wird zum Risikofall. Viele Fälle sind schlimm, manche schlimmer, einige schön. Ein Wasserfall zum Beispiel. Oder ein guter Einfall!
Mir gefällt dein Wortspiel ums Fallen herum sehr, am meisten „miss“, weil es ein Moment des kurzen Stutzens gewesen ist, bevor der Zusammenhang klar war. Solche Momente des Stutzens bei Texten finde ich genauso wichtig wie Brüche in Bildern, auch wenn sie noch so klein sind! Das rüttelt wach.
Liebe Grüße
Ulli
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Der Quilt, der gerade über dem Sofa hängt, besteht ja aus Streifen, die Quadrate ergeben. Gequiltet habe ich darüber aber Kreise, genau dieses Bruches wegen.
Liebe Grüße auch an dich!
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Toller Text. Ein schon fast klassisches Beispiel dazu, ein Wort in den Mittelpunkt zu stellen und den Assoziationen dazu zu folgen. Ist dir wirklich gut gelungen, gefällt mir sehr!
Liebe Grüße
Christiane 😉
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Danke sehr!
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Das finde ich sehr gelungen, wie die Gedanken zum Fallen im Wasserfall ihre bildliche Entsprechung haben und darin, wie vom Wasser mitgenommen, auch die anderen beiden Worte der die Etüden-Wortspende erscheinen.
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Danke!
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Ja. Guter Text.
Gruß von Sonja
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Zu „fallen“ wäre mir noch mehr eingefallen… aber „schlimm“ unterzubringen, war echt schlimm…
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