Wenn schon stürzen,

dann aber richtig! Am Samstag schüttete es hier wie aus Kübeln, daher zog ich Gummistiefel an und stapfte zur Bushaltestelle. Normalerweise laufe ich das Stück bis zur Arbeit, aber das Laufen in den Stiefeln war schon sehr ungewohnt und beschwerlich. Der Bus kam, ich stieg ein, lief ein Stück den Gang entlang, rutschte auf dem regennassen Boden aus und fand mich auf dem Rücken liegend wieder. Vier Personen halfen mir auf die Beine, bzw. den nächsten freien Sitz. Der Busfahrer wollte die Feuerwehr rufen, aber ich beschwichtigte ihn – und mich. An der zweiten Station hatte ich mein Ziel erreicht und stieg aus. Zwei Frauen waren sehr besorgt und wollten doch lieber einen Arzt rufen, aber ich musste ja keine 100m mehr bis zur Praxis gehen, besser schleichen, so wie die Hexen in den Märchen: Weit nach vorne gebeugt. Nur fehlte mir der Stock und die Katze auf dem Buckel. In der Praxis ließ ich zwei PCs hochfahren um die Vorbereitungen für die Quartalsabrechnung zu starten. Nach 10 Minuten fuhr ich alles wieder runter und rief einen Nachbarn an. Er fährt einen SUV (Autos, die ich eigentlich nicht so mag), in den ich ohne Probleme ein- und aussteigen konnte. Nachdem ich zu Hause war, legte ich mich aufs Bett und hoffte auf Besserung. Das gesamte Becken und die LWS waren ein einziger Schmerz. Da sich nicht ein Fünkchen Besserung einstellte, rief ich unseren Taxifahrer an und ließ mich in die Notaufnahme fahren. Ich hatte Glück im Unglück, denn es war relativ leer. Nach nur einer Stunde war ich schon an der Reihe. Untersuchung, Röntgen und der Verdacht auf einen Bruch des linken Kreuzbeins. Nach der folgenden CT bestätigte sich das Gott sei Dank nicht. Nur eine Delle im LW5 kam dem Arzt verdächtig vor. Nach einigen Stunden wurde ich entlassen, Ruhe und Novaminsulfon plus 2xtäglich (12h-Rhythmus) Tilidin/Naloxon 50/4mg sollten helfen. Leider war das nicht der Fall. Darum ließ ich mich am Montag von unserem wirklich netten Taxifahrer zum Orthopäden fahren. Als der hörte, dass der Sturz auf dem Weg zur Arbeit war, lehnte er sofort die Behandlung ab, denn es war ja eindeutig ein Wegeunfall. Dieser Arzt war sowieso sehr merkwürdig. Ich hatte auf dem Behandlungsbericht der Notaufnahme eine Diagnose durchgestrichen, arterielle Hypertonie. Als er nachfragte, warum ich das gemacht habe und ich ihm sagte, dass ich keine Hypertonie habe, meinte er, ich sähe aber danach aus. Nur weil ich etwas übergewichtig bin, bedeutet das noch lange nicht, dass ich Bluthochdruck haben muss – obwohl mein Blutdruck in dem Moment wohl in die Höhe schoss. Gut, in der Notaufnahme war der Wert erhöht, aber die Schwester schuldete das dem Sturz und den Schmerzen. Schickt mich der Orthopäde doch wirklich weg, ohne mir Hilfe anzubieten. Klar, auch als Minijobberin bin ich bei der Berufsgenossenschaft versichert, aber daran habe ich in dem Moment überhaupt nicht gedacht. Wieder ein Anruf bei unserem Taxifahrer und er fuhr mich vom Orthopäden erneut in die Notaufnahme. Dort wollte ich den Fall nun in eine BG umändern lassen. Wie es weiterging, schreibe ich demnächst, denn das Zeitlimit, in dem ich trotz erhöhter Opiateinnahme sitzen und schreiben kann, ist leider verstrichen.

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6 Antworten zu Wenn schon stürzen,

  1. wildgans schreibt:

    das sind große Schmerzen, oh je!

  2. Birte schreibt:

    Was machst Du denn für Sachen… ich wünsche Dir schnelle und gute Besserung. Über die BG wirst Du wenigstens besser versorgt als über die KK

  3. Gudrun schreibt:

    Meine Güte, Elvira! Ich wünsche mir, dass dir geholfen werden kann und du die schlimmen Schmerzen los wirst. Alles, alles Gute für dich.

  4. Ulli schreibt:

    Oh je, liebe Elvira, ich wünsche dir von Herzen eine Gute Besserung.

    Zu dem Rest schweige ich, schüttel aber leise den Kopf.

    Herzliche Grüße, Ulli

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