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Ich bedanke mich bei Ulli, die mit diesem Satz das umgesetzt hat, was ich zu formulieren versucht habe.

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Unterwegs

Ich habe keine Ausflüge gemacht, also nichts fotografiert, das irgendwie in die Kategorie „Sehenswürdiges Sightseeing“ passen würde. Aber manchmal gibt es auf den Wegen, die man nicht immer geht, das eine oder andere Motiv.

Gestern musste ich zur MRT (Schmerzen in der Schulter müssen abgeklärt werden). Am Vormittag war ich beim Orthopäden und dadurch, dass ich seit 30 Jahren mit dieser radiologischen Praxis zusammengearbeitet habe und selbst dort häufig Gast in der Röhre war, bekam ich zum Nachmittag schon einen Termin. Nun muss ich dorthin die Öffis nehmen und mir stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Eine davon ist die U-Bahn (eine lange Strecke mit Umsteigen), eine andere die Kombination zwischen Expressbus und nur zwei U-Bahnstationen. Ich entschied mich für die zweite Variante. Nach der Untersuchung bin ich die zwei Stationen gelaufen. Den Mariendorfer Damm kannte ich von irgendwann früher recht gut, jetzt hat er sich sehr verändert. Alte eingesessene Geschäfte mussten mehreren Barbershops und vielen international ausgerichteten Restaurants und Imbissen weichen. Die Mischung ist gelungen (nur der eine oder andere Barbier erschien mir überflüssig). Es hat Spaß gemacht, diese Straße entlang zu bummeln. Wohnen möchte ich dort allerdings nicht, denn sie verbindet nicht nur einige Bezirke, ist also eine Hauptverkehrsstraße, sondern sie ist auch der direkte Weg in ein Krankenhaus. Während der halben Stunde, die ich langsam schlendernd unterwegs war, zählte ich fünf Rettungswagen und ein Löschfahrzeug der Feuerwehr, die sich mit Blaulicht und Martinshorn einen Weg durch den Berufsverkehr bahnten. Mir gefielen zwei große Werbeplakate, wobei ich bei dem Opa immer noch nicht recht weiß, was da beworben wird. Soll der Opa eine Fortbildung machen? Bei der zweiten Werbung sah ich es, als ich nahe genug dran war.

An einem Park stand dieses kleine Häuschen, das früher ein Blumenladen war. Eine nette Idee, ihn so zu verewigen:

Das Häuschen ist ringsherum so angemalt. Wofür es heute verwendet wird, ließ sich allerdings nicht erkennen. Ein Hauseingang hob sich auch von den üblichen Eingängen ab:

Vielleicht hält das ja Sprayer ab? Graffiti der unschönen Art gibt es leider auch hier überall. An der U-Bahnstation „Ullsteinstraße“ befindet sich das Ullsteinhaus, hier ein kleiner Blick nach oben:

Das Haus hat eine interessante Geschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/Ullsteinhaus

Heute habe ich meinen Mann begleitet und in Köpenick diesen Hausgiebel gesehen, als wir auf unseren Bus warteten:

Es lohnt sich, ab und an Hans-Guck-In-Die-Luft zu spielen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut mittlerweile die Handykameras für Unterwegsfotos geworden sind.

Nun wünsche ich euch schnell noch einen schönen 1. Mai und werde jetzt ein bisschen meinen Balkon genießen (es ist gerade relativ ruhig, das muss ich ausnutzen).

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Venusfliegenfalle

Ich hatte euch ja mein kleines Biotop mit den Karnivoren gezeigt. Nun stellt mich die Venusfliegenfalle vor ein Problem. Das sieht so aus:

Meine kleine Pflanze treibt Blüten, die zwar klein, aber sehr hübsch sind. Nur, was soll ich tun? Lasse ich die Blüten Samen bilden? Das geht auf Kosten der Mutterpflanze. Soll ich die Stängel abschneiden und so der Venusfliegenfalle eine Chance auf Wachstum geben? Ich bin wirklich ratlos!

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Mal wieder ein Puzzle

Als ich mit Anfang der Pandemie meine Liebe für schöne Puzzle wiederbelebte, gab es ein Motiv, das mich sehr reizte. Leider war es nie verfügbar (sehr viele Menschen entdeckten das Legespiel in dieser Zeit wohl ebenfalls wieder) und 1000 Teile hielt ich für unter meiner Würde. 2000 oder 3000 Teile mussten es schon sein! Letzte Woche schaute ich mich mal neugierig um, und was sah ich? Dieses Motiv war wieder im Sortiment. Mittlerweile hat sich meine Leidenschaft für die Puzzelei zwar verflüchtigt, aber das hier wollte ich dann doch noch haben.

Nach dem Auspacken musste ich es allerdings erst zwei Tage auslüften lassen. Es roch sehr stark nach Chemikalien. Als ich mit meinem Sohn darüber sprach, meinte er, wie das wohl erst für die Arbeiter:innen in den Fabriken sein muss, die Tag für Tag diesen Gerüchen ausgesetzt sind. Darüber hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht.
Das Puzzle ist nicht auf Pappe, sondern auf Holz gedruckt. Dabei sind die Teile nicht dicker als die üblichen von anderen Herstellern. Nachdem der schlimmste Geruch weg war, habe ich etwas vorsortiert:

Gestern habe ich angefangen

und eben wurde ich fertig

Es ist doch wirklich ein interessantes Motiv, oder? Ich stelle mir diesen Staudamm aus Büchern als Schutzwall vor all dem Übel draußen in der Welt vor. Vielleicht höre ich das Leben da draußen wie einen leise plätschernden Bach im Hintergrund, immer da, aber nie störend. Hierher kann ich mich zurückziehen, hier kann ich eintauchen in fremde Welten, fremde Gedanken, fremde Träume. Natürlich bin ich mir der Gefahr bewusst, dass dieser Staudamm vielleicht nicht hält, dass er brechen könnte, wenn ich das Gleichgewicht der Bücher störe. Ihr seht, dieses Bild hat meine Phantasie sehr angeregt, ich könnte noch viel mehr darüber schreiben – z.B. dass …. Aber nein, lasst eurer Phantasie einfach selber freien Lauf.

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Noch ein Fundstück,

das meine Skepsis Hellsehern gegenüber (für mich durchweg Scharlatane, die allerdings über sehr gute Menschenkenntnisse verfügen, bzw. in Hot und Cold Reading geschult sind) auf die Probe gestellt hat:

Screenshot
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Zufällige Ähnlichkeit?

Als ich heute unterwegs war, sah ich an einer Bushaltestelle diese Werbung:

Sofort fiel mir das Motiv ein, das ich im Sommer 2021 gepuzzelt habe. Dazu habe ich auch einen Artikel geschrieben, den ich unten anhänge (leider fand ich die Option „kopieren“ nicht und musste auf Entwurf umschalten). Auf der Website der beiden Frauen fand ich keinen Hinweis auf die Gin-Werbung. Aber die Ähnlichkeit ist sicher nicht zufällig. Der Pinselstrich und die vielen Kleinigkeiten passen perfekt zu https://pabuku.com/ Wenn ich demnächst wieder an der Haltestelle vorbeikomme, werde ich mal nachsehen, ob ich einen Hinweis auf den/die Künstler finde.

Hier nun der alte Beitrag:

The Quirky World, so heißt mein neuestes Puzzle. Aber seht selbst, wie phantasievoll die alte Weltkarte von zwei Künstlerinnen gestaltet wurde. Ich liebe solche Werke sehr. Mir fallen da sofort Hieronymus Bosch und Pieter Brueghel d. Ältere ein. Als ich das Motiv entdeckte, musste ich an die unsägliche Diskussion denken, die entfachte, als die Allianz-Arena in Regenbogenfarben erstrahlen sollte. Nun dürfen Fans in Budapest nicht mal Regenbogenfahnen ins Stadion mitnehmen. Was für eine verrückte Welt! Habt ihr den Nixerich unter dem Regenbogen entdeckt?

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Fundstück

Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos.

Weder mit Protesten noch durch Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch – und wenn sie unausweichlich sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseitegeschoben werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen. Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen; es ist sinnlos und gefährlich.

Dietrich Bonhoeffer (1906 – 1945) „Von der Dummheit“ – Briefe und Papiere aus dem Gefängnis

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Kunstgewerbemuseum im Schloss Köpenick

Als ich Ende 2019 in Rente ging, bekam ich von meiner Familie eine Jahreskarte für die Staatlichen Museen in Berlin geschenkt. So richtig genießen konnte ich sie allerdings nicht, denn dann kam Corona. Zwar wurde die Karte verlängert, aber bis alles wieder rund lief, war sie dann leider abgelaufen.

In diesem Jahr bekam ich von meinen Kolleginnen u.a. einen Gutschein für eine Jahreskarte:

Heute habe ich ihn eingelöst. Dafür bin ich ins Kunstgewerbemuseum im Schloss Köpenick gefahren. Im Vorfeld habe ich ein bisschen auf der Website der smb gestöbert und einen Hinweis auf geänderte Öffnungszeiten ab 16.April gefunden. Zusätzlich zu dem Schließtag am Montag wird nun auch in etlichen der Museen der Dienstag geschlossen bleiben. Zusätzlich werden auch die Pforten früher geschlossen. Begründet wird das mit der schlechten Haushaltslage. Berlin ist in den Sommermonaten ein Touristenmagnet und nicht wenige der Gäste aus dem In- und Ausland besuchen auch das eine oder andere Museum. Wie groß das Interesse ist, kann man gut in der Langen Nacht der Museen beobachten. Lange Menschenschlangen vor den Museen warten dann regelmäßig geduldig auf Einlass.
Ich war heute also in Köpenick. Die meisten von euch kennen sicher den Hauptmann dieses wirklich ausgesprochen schönen Bezirks. Neben der Lage am Wasser und dem imposanten Rathaus gibt es noch das Schloss, das zwischen 1677 und 1690 nach mehrfachen Änderungen der Pläne von den Architekten Rutger van Langervelt und Johann Arnold Nering errichtet wurde. Zunächst bewohnte es der Kurprinz Friedrich. Nachdem er Kurfürst wurde, verlor er das Interesse an dem Schloss. Es wurde Jagdschloss und später Witwensitz. 1963 endete die wechselvolle Nutzungsgeschichte des Schlosses und es wurde Museum. Wer mehr wissen möchte, findet im Netz alle weiteren Informationen.

Blick durch das Eingangstor in den Schlosspark auf die Altstadt Köpenick.

Schnell noch ein paar Impressionen aus dem Museum:

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Stop Motion

Meine Enkel erstellen gerne Stop Motion Videos. Das musste ich natürlich auch mal ausprobieren und muss sagen, dass das wirklich Spaß gemacht hat. Leider kann ich hier keine Videos hochladen, darum müsstet ihr, wenn es euch interessiert, das Video über diesen Kanal sehen.
Der Titel des kleinen Experiments:

„Eine Dokumentation über das Fressverhalten weißer Mäuse“.

Die Idee dazu kam mir, als ich ein paar Süßigkeiten einkaufen war, mit denen ich die diversen Boxen füllen wollte, die meine Kinder mir mit Kuchen u.a. gefüllt nach der Weihnachtsfeier mitgegeben haben. An der Kasse sah ich die Mäuse – und die Idee war geboren.

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Karnivoren vs Sciaridae

auf gut Deutsch: Fleichfressende Pflanzen gegen Trauermücken.

Seit einigen Jahren habe ich immer mal wieder Probleme mit Trauermücken. Was habe ich nicht alles ausprobiert! Streichhölzer angezündet, die Flamme ausgepustet und die Hölzer kopfunter in die Blumentopferde versenkt. Ohne Erfolg! Dann ohne Anzünden, ebenfalls erfolglos. Beim nächsten Versuch habe ich die Erde für mehrere Wochen mit Vogelsand abgedeckt, das sollte verhindern, dass die frischgeschlüpften Trauermücken sich ans Tageslicht hocharbeiten. Erfolg wiederum gleich Null. Natürlich waren Gelbsticker die allererste Wahl. Zwar waren sie bald voller kleiner schwarzer Leichen, aber die Eier für die Nachkommenschaft hatten sie ja schon vorher gelegt. Dann las ich etwas über Nematoden und startete den nächsten Versuch. Der Erfolg war überwältigend. Schon nach einmaligem Gießen mit diesen für unsere Augen nicht zu erkennenden Fadenwürmern, flog nicht eine einzige Trauermücke mehr um meine Topfpflanzen herum. Vorsichtshalber habe ich diese Prozedur nach vier Wochen wiederholt, damit auch die letzte Larve von den Nematoden gefressen wird.
Nun ist es so, dass ich in einem Zimmer ausschließlich Orchideen habe und sich bis dorthin keine Trauermücke verflogen hatte. Bis ich ein Usambaraveilchen dazustellte, da es dort die besten Bedingungen für die kleine Schönheit gibt. Leider hatte ich nach kurzer Zeit kleine schwarze fliegende Plagegeister auf der Fensterbank. Also erstmal wieder zu Gelbsticker gegriffen. Leider halfen sie nicht und ich kaufte erneut ein Tütchen Nematoden. Orchideen stehen aber in einem speziellen Substrat, bei dem das Wasser schnell durchläuft und die Nematoden keine Zeit haben, sich häuslich niederzulassen. Darum war diese Methode für die Orchis nicht die beste.
Mein Mann hatte eines Tages in einer Gartensendung einen Beitrag über Karnivoren gesehen. Der Moderator bepflanzte ein Glasgefäß mit diversen Pflanzen dieser Art. Das sah sehr hübsch aus und mir fiel ein kleines Aquarium ein, das noch im Keller stand. Nach dem Vorbild aus der Sendung bepflanzte ich es. Für die Orchideen besorgte ich neue Töpfe und ein neues Substrat. Das ließ ich erstmal eine gute Woche offen auf dem Tisch im Allzweckzimmer liegen, damit ja kein Ei, das eventuell an einem der Holzstückchen haftet, meinen Orchideen Schaden zufügen könnte. Übrigens sollte man das auch mit Blumenerde machen, bevor Pflanzen umgetopft werden. Bis jetzt hat sich keine Trauermücke mehr gezeigt. Dafür blühte das Fettkraut wochenlang und die Venusfliegenfalle treibt gerade zwei Blütenstiele.

Das sind übrigens meine Orchideentöpfe. Sie stehen unter dem Motto: Freiheit für die Wurzeln:

Und hier nun mein kleines Aquarium mit den Karnivoren:

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Eulen

Ich bin ja bekennender Eulenfan. Als ich noch im Verlag arbeitete, lang ist es her, konnte ich in der Setzerei zwei echte Setzkästen ergattern. Es gab ja eine Zeit, da hingen solche Kästen fast in jeder Wohnung an der Wand. So wie die Spiegel mit allerlei Motiven, erinnert ihr euch? In meinen Setzkästen versammelten sich nach erstem SchnickSchnack immer mehr Eulen. Als Souvenir waren sie bei mir sehr beliebt. Es waren sehr ungewöhnliche Exemplare dabei, kleine Kunstwerke, manche limitiert. Leider habe ich keine guten Fotos aus dieser Zeit. Wer hätte damals auch schon daran gedacht, so etwas zu fotografieren? Jedenfalls war irgendwann diese Zeit vorbei. Das Staubwischen, das auch sehr friemelig in den kleinen Fächern war, wurde mir zu viel und die Eulen und die wenigen anderen , sehr hübschen Kleinigkeiten, wurden sorgfältig in Küchenpapier verpack, in Stoffbeutel gesteckt und dann in einen kleinen Koffer verstaut, der wiederum im Keller landete. Im Laufe der Jahre geriet der Koffer in Vergessenheit. Bis es zu einer Überschwemmung im Keller kam. Es hatte tagelang geregnet und der Grundwasserspiegel stieg dermaßen an, dass es durch das Fundament unseres Hauses einen Weg in den Keller fand. Dazu kam ein undichtes Fenster, das dem Ganzen den Rest gab. Wir haben erst spät davon erfahren, denn wann müssen wir schon mal in den Keller? Als alles Wasser abgepumpt und die Trockengeräte wieder abgebaut waren, schauten wir leider nicht gleich nach dem Rechten. Das Resultat war ein Keller, in dem alles, was in Bodennähe stand, mit schwarzem Schimmel bedeckt war.

Fast alles, was in unserem Keller stand, musste entsorgt werden. Wir hatten nach dem Umzug aus der Innenstadt hier ins Grüne die alten Kinderzimmerschränke dort untergebracht und in den ersten Jahren Sommer- und Winterkleidung abwechselnd in den Schränken aufbewahrt. Damals war der Keller noch völlig trocken und es roch kein bisschen muffig. Zwar war zu dem Zeitpunkt des Wasserschadens keine Garderobe mehr in den Schränken, aber etliche andere. Dinge. Die Schränke waren unten ebenfalls von Schimmel befallen. Und dann fiel mir der kleine Koffer in die Hände:

Als ich ihn öffnete, bot sich mir dieses Bild. Natürlich haben das Papier und der Stoff die Schimmelbildung noch beschleunigt. Leider bin ich nicht auf die Idee gekommen, mir eine Maske zu besorgen (leider war das lange vor Corona, sonst hätte ich wahrscheinlich daran gedacht) um zu sehen, was noch zu retten gewesen wäre. Die Eulen aus Porzellan, Metall oder Glas zum Beispiel. Oder die beiden Unikate, eine Ente und ein Elefant, die der Vater des besten Freundes meines Mannes aus Bronze gegossen hatte. Letztlich landete fast alles auf dem Müll und der Keller wurde von der Wohnungsbaugesellschaft wieder benutzbar gemacht. Jetzt stehen Metallregale dort und nichts, was irgendwie erneut nass werden könnte, wird in Bodennähe gelagert. Dank Ikea wurde fast alles in großen Aufbewahrungskisten verstaut. Eulen liebe ich aber immer noch. Ich würde sie nicht mehr in dem Ausmaß sammeln, aber über das eine oder andere Geschenk habe ich mich schon gefreut. So hat mir meine Freundin im letzten Jahr die hier geschenkt:

Im Zoo Berlin gelang mir diese Aufnahme. Das Bild ließ ich vergrößern und gerahmt hängt der Bartkauz an einer Wand im Wohnzimmer:

Jetzt ist noch dieses Exemplar dazugekommen. Es störte mich, dass die Fernbedienungen so herumlagen und ich entdeckte im Netz die Vorlage für diese Eule:

Das sind alles Fernbedienungen für die Belichtung und meinen Sonos Speaker. Einen Fernseher habe ich ja nicht, die Fernbedienung wäre dann wahrscheinlich zu groß für die Eule.

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Weihnachten

ist nun auch schon wieder lange vorbei. Zu diesem Anlass wollte ich einige Geschenkanhänger basteln. Oh weh, aus einigen wurden dann etliche. Immer wieder fand ich neue Inspirationen und hatte dummerweise auch fast alle Materialien, die ich benötigte. Weihnachtsgrußkarten habe ich nicht gekauft, sondern auch die selber fabriziert. Das hat wirklich viel Spaß gemacht!

Ich bin wirklich dankbar für dieses Zimmer!
Und froh bin ich darüber, dass ich kurz vor Weihnachten mit einer Karte und einem Weihnachtsbaum die vom Alter und den Jahren älteste Freundin besucht habe. Sie hat sich so sehr über diese Kleinigkeit gefreut! Am Heiligen Abend ist sie gestorben. 48 Jahre habe ich sie gekannt, mein Mann kannte sie noch viel länger. Sie waren vor langer, langer Zeit Kollegen in einer Firma, die es auch schon lange nicht mehr gibt.

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Keiner weiß was

Das ist nicht philosophisch gemeint, sondern entspricht meiner Erfahrung der letzten Monate. Im letzten Jahr wurde nach wirklich schmerzhaften Wochen, besonders die Nächte waren qualvoll, eine Krankheit diagnostiziert, von der ich vorher noch nie etwas gehört hatte: Polymyalgia rheumatica , kurz PMR. Rheuma, natürlich kannte ich diese Krankheit. Nicht wenige unserer Patienten waren davon betroffen. Einige kamen in regelmäßigen Abständen zum Spritzen eines Mittels, das MTX heißt. Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht. Heute weiß ich, dass es beim Rheuma etliche Unterarten gibt. Die verbreitetste Form ist die rheumatoide Arthritis. PMR ist hingegen nicht mit letzter Sicherheit zu diagnostizieren. Laborwerte, die typisch für Rheuma sind, bleiben im Normbereich. Zunehmende Schmerzen, besonders in den Armen und Beinen, Gewichtsabnahme, ein starkes Krankheitsgefühl und schließlich erhöhte Entzündungswerte im Blut ließen einen meiner Chefs auf PMR tippen. Ich bekam eine hohe Dosis Kortison (Prednisolon 100mg) und zwei Tage später fühlte ich mich wie neugeboren. Das war das letzte Indiz, das für diese Krankheit sprach. Es ging mir so gut, wie ewig nicht mehr. Was ich nicht wusste, Kortison in dieser hohen Dosierung ist wie ein Rauschmittel. Nicht nur, dass es mir körperlich hervorragend ging, ich war von einem Elan beseelt wie seit, ach, keine Ahnung, wann das zum letzten Mal so war. Ich hätte Bäume ausreißen können. Natürlich blieb das nicht so! Mit jeder Reduzierung der Tagesdosis schwand dieser Elan und es zeigte sich, dass Kortison Segen und Fluch zugleich ist. Die rheumatischen Beschwerden wurden erheblich weniger, dafür schlug das Cushing- Syndrom zu, der Vollmond wäre neidisch auf mein Gesicht geworden, hätte er es sehen können. Ich verlor an Kraft, konnte lange nur mithilfe zweier Gehhilfen unterwegs sein und wurde im wahrsten Sinne des Wortes dünnhäutig. Blaue Flecken und Petechien an den Armen sind an der Tagesordnung. Einen Rheumatologen zu finden, erwies sich als ausgesprochen schwierig. Jetzt bin ich seit sechs Monaten in einer solchen Praxis, aber das Gelbe vom Ei ist das auch nicht. Ich muss alle vier Wochen zur Blutabnahme, danach wird mir mitgeteilt, ob ich die Dosierung weiter reduzieren darf. Mittlerweile bin ich bei einer Tagesdosis von 4mg. Den Arzt habe ich bisher 2x gesehen, also einmal im Quartal. Beim letzten Mal musste ich die Arme heben und so tun, als ob ich Glühbirnen in eine Lampe drehen würde. Das war kein Problem. Im Arztbrief stand dann: PMR gerade nicht aktiv. Auf einer Seite natürlich schön zu lesen, aber es fühlt sich nicht so an. Zwar kann ich wieder ohne Gehhilfen unterwegs sein, das Vollmondgesicht ist wieder meinem alten Gesicht gewichen und ich kann meistens gut schlafen. Dennoch fühle ich mich nicht gesund. Die Feinmotorik hat sehr gelitten, besonders das Schreiben fällt mir extrem schwer. Ich bekomme Krämpfe in der rechten Hand, die sich den halben Arm hoch ziehen. Den Daumen und den Zeigefinger muss ich mit der anderen Hand aus dem Krampf lösen. Manchmal geschieht das auch, wenn ich Besteck halte. Neurologisch wäre alles in Ordnung, ein Karpaltunnelsyndrom wurde ausgeschlossen. Ein Achselzucken und weiter geht’s. Mir ist oft flau im Kopf, ein Gefühl wie Watte, und ein Anflug von Schwäche und Zittrigkeit macht sich dann breit. Aber keiner weiß, was das ist. Die Laborwerte sind im grünen Bereich, also müsste es mir gut gehen. Vielleicht ist es einfach das Alter? Oder alles zusammen?

Noch etwas zu der rheumatologischen Praxis. Ich habe ja sehr viele Jahre in einer großen Praxis gearbeitet. Wir hatten viele Fortbildungen zum Umgang mit Patienten und sogar einen Coach, der uns etliche Tipps geben konnte, die uns wirklich geholfen haben, eine gut organisierte Praxis mit überwiegend zufriedenen Patienten zu haben.
Mein erster Termin beim Rheumatologen war an einem Montag um 14:00 Uhr. Ich war eine halbe Stunde früher dort, weil ich mit den Öffentlichen unterwegs war und man ja nie weiß, zu welchen Störungen es kommen kann. An der Praxistür hing ein Schild mit der Information, dass gerade Pause ist und um 15 Uhr wieder geöffnet wird. Ich rief in meinem Handy die Erinnerungsmail auf, in der deutlich 14 Uhr stand. Was sollte ich tun? Ich wartete und klopfte kurz vor der Zeit an die Tür, da ich hörte, dass jemand in der Praxis war. Es wurde auch geöffnet und ich wies auf meinen Termin hin. Die Antwort der Mitarbeiterin: „Aber lesen könn se och, oder?“ und schwupp, war die Tür wieder zu. Ich war sprachlos und kurz davor, wieder zu gehen. Aber ich brauchte diesen Arzt, also wartete ich und siehe da, Punkt zwei ging die Tür wieder auf. Jetzt hätte ich meinerseits natürlich fragen können, ob die junge Frau entweder die Uhr nicht lesen kann oder schlicht und einfach die falsche Information ausgehängt hat. Denn es stellte sich auf Nachfrage heraus, dass an allen Tagen, außer montags, tatsächlich erst um drei wieder geöffnet wird. Solche Erlebnisse hatte ich noch mehrere. Vergessene Anrufe, kein Hinweis darauf, dass die Praxis von Datum X bis Datum Y geschlossen hat u.ä. GsD denke ich mit und konnte somit Fahrten, die umsonst gewesen wären, durch gezielte Nachfragen vermeiden. Ich bin auch einen gewissen Hygienestandard gewohnt (das wurde und wird in unserer Praxis sehr genau genommen). Nagellack, falsche Nägel und Ringe sind verboten, alles potentielle Verstecke für Keime. Über Praxiskleidung mag man unterschiedlicher Meinung sein, bei uns gibt es sie und es wird darauf geachtet, dass diese nicht mit der Alltagskleidung in Berührung kommen. Extra Schränke wurden von einem Tischler angefertigt. Wir hatten auch in Punkto Hygiene viele Fortbildungen und es war erschreckend zu sehen, was man so aus der Praxis mit nach draußen nehmen kann. Und Blutabnahmen ohne Handschuhe? Undenkbar! Wahrscheinlich habe ich aus meinem Berufsleben einen besonderen Blick auf die Arbeitsweise anderer Praxen. Bei dem, was ich da so erlebe (nicht nur beim Rheumatologen), wundert es mich, dass überhaupt noch Patienten in diese Praxen kommen. Auch bei uns herrscht nicht immer eitel Sonnenschein, aber es wird stets versucht, den Patienten gegenüber freundlich und geduldig zu sein. Denn die wenigsten gehen aus Langeweile zum Arzt! Sie sind schlicht und einfach krank und können erwarten, freundlich empfangen zu werden. Ob ihnen der Arzt oder die Ärztin letztendlich helfen kann, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

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