Diese Untersetzer sind wirklich ganz schnell genäht und ein hübsches Mitbringsel für alle Gelegenheiten. Los gehts!
Zuerst benötigt ihr zwei oder vier verschiedene Stoffe für die Oberseite. In meinem Beispiel hier habe ich mich für die Zweiervariante entschieden. Ihr schneidet von jedem Stoff je 2 Quadrate zu, jedes misst 12x12cm. (In der Vierervariante von jedem Stoff 1 Quadrat)
Ein weiteres Quadrat benötigt ihr für die Unterseite, ebenfalls 12x12cm
Das Quadrat für die Innenseite ist später nicht zu sehen. Ich nehme dafür gerne einen Stoffrest. Allerdings schaue ich schon, dass auch der Stoff irgendwie passt, was aber absolut nicht notwendig ist. Auch hier 12x12cm zuschneiden
Ob ihr ein dünnes Volumenvlies einnähen wollt, hängt davon ab, was auf die Untersetzer gestellt werden soll. Sie eignen sich der vielen Stoffe wegen nicht für Gläser mit einem schmalen Fuß, sondern eher für Kaffee- oder Teebecher, Saft- oder Biergläser.
Ich habe hier zur Demonstration Vlies (Freudenberg H 630) benutzt. Dieses Quadrat hat eine Größe von 11×11 cm
Jetzt habt ihr alle Teile, die benötigt werden, zugeschnitten. Als nächstes faltet ihr die vier Stoffe für die Oberseite links auf links zur Mitte und bügelt die gefalteten Kanten scharf aus
Jetzt kommt eine Art Legespiel. Ich hoffe, ich kann das verständlich erklären. Auf alle Fälle müsst ihr den Stoff so legen, dass ihr die Seiten oben habt, die später auch das Vorderteil des Untersetzers bilden sollen. Bei einfach gemusterten oder einfarbigen Teilen ist das egal. Ich habe aber bei vielen Untersetzern ganz bestimmte Motive oben haben wollen.
Ganz wichtig ist, dass die Falz immer zur Mitte zeigt, alle offenen Seiten nach außen.
So wird die fertige Oberseite des Untersetzers aussehen.
Als nächstes kommt der Stoff für die Unterseite an die Reihe:
Den legt ihr mit der rechten (schönen) Seite auf unser Legespiel, die linke Seite schaut uns an:
Wenn ihr Vlies benutzen möchtet, wird das die nächste Lage
Ihr legt es mittig auf, so dass ringsherum ein Streifen in Breite der Nahtzugabe zu sehen ist:
Nun fehlt nur noch der Stoff für die Innenseite. Der wird mit der rechten Seite nach oben gelegt:
Nun dreht ihr den ganzen Stapel vorsichtig um. Es macht nichts, wenn etwas verrutscht, ihr könnt das gut korrigieren. Ich fange immer genau anders herum an, was ich aber nur raten kann, wenn man die Reihenfolge wirklich verstanden hat. Mir ist es anfangs oft passiert, dass ich bei den oberen Stoffen die schöne Seite falsch gelegt und mich nach dem Nähen geärgert habe.
Wer im Nähen nicht geübt ist, kann die Lagen zusammenstecken. Ich mache das nicht, da ich den Eindruck habe, dass ich mit den Nadeln eher etwas verschiebe. Außerdem kann ich während des Nähens noch korrigierend eingreifen, wenn ich bemerke, dass etwas nicht ganz bündig ist. Ich habe meinen zukünftigen Untersetzer hier gesteckt und es ist ziemlich gut zu sehen, dass er nicht mehr so schön gerade liegt.
Bei diesem Projekt empfiehlt es sich, einen Oberstofftransporteur zu benutzen. Wer den nicht hat, MUSS unbedingt den Druck vom Steppfuß senken! Alle Lagen jetzt steppfüßchenbreit zusammennähen:
Die Ecken bis kurz vor die Naht abschneiden, die Nahtzugaben einkürzen:
Jetzt wird der Untersetzer durch die offene Mitte gewendet. Das, was innen liegt, wird quasi nach außen gestülpt:
Der Stoff, den wir als letztes aufgelegt haben, liegt jetzt innen:
Der Stoff für die Unterseite ist auch da, wo er hingehört:
Mit dem Essstäbchen arbeite ich die Ecken aus und bügel den Untersetzer:
Schon ist er fertig, der Untersetzer für den Glühwein oder die heiße Schokolade:
Mit einem hübschen Weihnachtsbecher, gefüllt mit einem Weihnachtstee oder selbstgebackenen Plätzchen, ist das wirklich ein hübsches Geschenk. Der Untersetzer eignet sich aber auch als Verpackung für ein Geldgeschenk. Ein Geldschein lässt sich ja einfach im Untersetzer verstecken.
Für eine liebe Freundin, passend zum Tischläufer:
Für eine Kaffeetrinkerin:
An diesen Beispielen könnt ihr erkennen, was ich meinte, als ich davon schrieb, dass ich manche Motive gerne oben haben möchte. Da probiere ich schon beim Zuschneiden aus, ob z.B. der Schneemann in ein Viertel passt.
Auch unifarbene Untersetzer in verschiedenen Farbzusammensetzungen sehen sehr hübsch aus. Ihr seht, es gibt viele Möglichkeiten. Also versucht es doch einfach mal! Viel Spaß dabei!
Das hast du toll erklärt! LG von Rana
Liebe Elvira, deine Untersetzer sind wirklich sehr individuell, farbenfreudig und wirklich extravagant zu nennen und ich stelle sie mir auf einem großen Tisch sehr schön vor.
Das einzige Adjektiv, was mir in diesem Zusammenhang fragwürdig erscheint, ist „schnell“ – denn ich finde, davon kann wohl nicht so richtig die Rede sein. Ich habe früher alles genäht, sogar einen zweifarbigen Knautschlackmantel für meine kleine Tochter, Mützen, Hosen – für mich auch, doch irgendwann ist die Lust am Nähen abhanden gekommen – jetzt auch die Maschine, sieh steht beim Sohn. – Doch ich denke, mit allen, wirklich allen notwendigen Handgriffen wird man schon ein paar Stunden benötigen.
Einen Sonntagsgruß zu dir schickt
Clara
Nö, die sind auch für ungeübte NäherInnen in einer Stunde fertig. Wirklich! Kannste mir glauben!
Liebe Grüße von Elvira
Immer wieder mit Begeisterung folge ich Deinen Beiträgen! Allerdings bin ich durchaus versucht, mich Clara Himmelhoch anzuschließen, was den Eindruck betrifft. Dass Du es locker in einer Stunde oder noch schneller schaffst, glaube ich ohne jeden Zweifel. Wenn ich jetzt allerdings anfangen würde, vorausgesetzt ich hätte alle Materialien und (m)eine Nähmaschine (inzwischen bei meiner Mutter) hier, wäre ich schon froh, wenn der Untersetzer bei Einsetzen der Dunkelheit annähernd fertig wäre! 😉
Insofern begnüge ich mich lieber weiterhin damit, immer wieder zu staunen, was Du an schönen Stoff-Dingen zauberst.
Na, ich bin ja gespannt, ob sich nicht doch jemand an einen Untersetzer wagt. Aus alten Stoffen, ohne Vlies, einfach zum Probieren. Notfalls könnten nähmaschinenfreie Menschen die Naht auch mit der Hand nähen. Wer nämlich erst mal einen fabriziert hat, könnte süchtig werden. Denn das Teil lässt sich natürlich in jeder Größe nähen.
sieht sehr gut aus und ist auch gut verstaendlich erklaert.
Und wirklich ganz schnell genäht
Eine schöne Idee und super erklärt! Die werde ich mir als Geschenke vormerken.
Bisher hat sich jeder darüber gefreut
Das ist genial, liebe Elvira. Und schön sind sie auch.
Ich finde es sehr interessant, dir beim Arbeiten zuzuschauen. Du erklärst wirklich gut.
Liebe Grüße von der Gudrun
Ich muss, um das zu erklären, natürlich jedes Stück neu nähen. Das macht richtig Spaß! Ich weiß auch schon, was ich als nächstes nähe. Dafür habe ich gerade Stoff bestellt. Auch neues Volumenvlies war fällig. Hierfür bin ich für die Möglichkeit des Online-Kaufens sehr dankbar. Zumal ich damit keine kleineren Geschäfte in meiner Umgebung schädige.
Ich habe leider so gar keine Zeit für sowas. Wir haben heute Quilts aus alten Krawatten gesehen, das sah sehr witzig aus.
Ja, es gibt tolle Quilts aus alten Krawatten. Eine Freundin aus der Aachener Ecke versucht schon lange, mich zu solch einem Projekt zu überreden. Aber das scheiter GsD daran, dass ich so gut wie gar keine Krawatten zur Verfügung habe 🙂
Ich hätte eine einzige. Mehr besitzt Herr Momo nicht. Die allerdings hat er zuletzt vor 6 1/2 Jahren gebraucht, als er in der Kirche Ja gesagt hat….
Ups, habe Dich (und die einzige Krawatte) gerade aus dem Spamordner gefischt!
Sieht echt gut aus, was Du da gezaubert hast und es ist wirklich ein tolles Mitbringsel. Da könnte ich sogar noch einige Stoffreste verwenden, die schon ewig bei mir herumliegen. Danke für den Tipp und die super Bastelanleitung dazu.
Liebe Grüße von der Silberdistel
Ach, wie schön! Jemand, der Mut hat 🙂
Liebe Elvira, ein sehr gut verständliches Tutorial hast Du erarbeitet. Meine Nähmaschine nutzte ich (bislang) nur für Flickarbeiten und hie und da mal ein Karnevalskostüm für die Kiddies, wobei letzteres ja eher mit der „heißen Nadel“ genäht wird. 😉 Das Nähen habe ich mir so Pi mal Daumen selbst angeeignet. Also kann ich Deine Tricks und Kniffe wirklich mehr als gut gebrauchen.
Ich habe gerade mal meine Stoffreste durchforstet und auch etwas für einen ersten Versuch (ohne Volumenvlies) gefunden und etwas Zeit findet sich diese Woche vielleicht auch. *aufholzklopfend*
Wenn es klappt, dann kenne ich sogar schon ein paar zu beschenkende Opfer, für die ich mir schöneres Material und Volumenvlies kaufen werde. Hast Du in Deiner Linkliste eine bevorzugte Quelle für Deine Bestellungen?
Liebe Grüße
Eva
Nein, ich gebe bei ebay als Suchbegriff Patchworkstoff ein, dann sofort kaufen (bin nicht so der Ersteigerer) und suche mir passende(n) Stoff(e) aus. Meistens lande ich eh bei den verlinkten Shops. Volumenvlies kaufe ich mal hier, mal da. Aber Vorsicht! Die Verkäufer bieten unterschiedliche Größen an (50/100cm). Da wird nämlich deas vermeintlich preiswertere Vlies plötzlich teurer.
Danke!
Sie sehen wunderschön aus, jeder Untersetzer anders und doch zusammen passend. Was für ein persönliches Geschenk. Ich könnte das schon alleine deshalb nicht, weil ich überhaupt keine Stoffreste mehr habe.
Herzliche Grüße.
Hallo, Franka! Ich hätte auch nie gedacht, dass ich irgendwann einmal im Besitz von Stoffresten sein würde. Denn sie sind Reste von größeren Stoffstücken, die in irgendeiner Form von mir zugeschnitten und vernäht worden sind. Vor wenigen Jahren eine undenkbare Tätigkeit. Ich und Nähen passten in etwa so zusammen wie Feuer und Schnee. Heute weiß ich mit meinen Resten kaum wohin. Das beweist, dass „Sage nie nie“ seine Berechtigung hat 😉
Liebe Grüße von Elvira
Dank meiner neuen Nähmaschine werde ich mich – so die Zeit dazu kommt – mich auch verstärkt ans patchworken machen. Es beruhigt so schön!
Das Patchen beruhigt mich eher nicht (irgend etwas passt nämlich nie). Aber das Handquilten ist für mich wie eine Meditation.
Liebe Grüße von Elvira
so… jetzt muss ich auch mal was schreiben. Die Untersetzer gefallen mir supergut und ich werde mich bestimmt daran versuchen. Die Anleitung ist wirklich sehr verständlich. Stoffe bzw. Reste hab ich genug. Meine Schwimu war Schneiderin und hat alles aufgehoben. Sind zwar vorwiegend Trachtenstoffe, weil sie diese mit Leib und Seele genäht hat, aber ich bin schon drauf gekommen, dass man die auch für alles verwenden kann. Ab und zu kauf ich einen dazu wenn es ganz speziell für die Kinder werden soll.
Bitte noch viele Anregungen 😉
lg Karin
Ich mag Trachtenstoffe sehr! Eine Bekannte trug immer Landhausmode, das gefiel mir stets gut. Leider steht mir das überhaupt nicht. Für diese Untersetzer eignen sich die Stoffe bestimmt. Sollte der Stoff etwas dicker sein, dann lass das Vlies weg und nimm für den mittleren Teil einen extra dünnen Stoff. Viel Erfolg!
Liebe Grüße von Elvira