Göttin Gea, Mutter Erde

In meiner Abozeitung lag heute das Werbemagazin einer Firma, die mir bisher unbekannt war, obwohl es hier in der Hauptstadt mittlerweile vier Filialen gibt.

Aus den einleitenden Worten des Geschäftsführers:

„…Wir leben verkehrt. Wir verbrauchen zuviel. Wir konsumieren (oft) ohne es zu brauchen. Die Wirtschaft will dieses Zuviel. Die Erde hält dieses Zuviel nicht aus. Und wir fahren fort in diesem Lebensstil. Wollen wir das wirklich?
Der Handel will es. Die Industrie will es. Marktstrategen arbeiten daran, dass alle ihre Möbel im Laufe eines Lebens x-mal wegschmeißen. Werbemillionen sollen dafür sorgen, dass möglichst viele mitmachen. Nein. So können wir das nicht wollen. Im Gegenteil. Wir spüren alle, dass dieses Wegwerfzeug, das uns umgibt, eine Belastung ist. Es strapaziert nicht nur unsere Mutter Erde (GEA, so heißt die Göttin der Erde), es gefährdet auch unsere Seelen. Wenn wir zuviel mit Wegwerfzeug umgeben sind, unterhöhlt das unsere Wertvorstellungen. Es verändert auch unser Verhalten. Wenn nix was wert ist, was ist dann noch was wert?…“

Juan Ramon Jimenez wird zitiert, Peter Handkes „Über die Dörfer“, Rainer Maria Rilke, sie passen hier hinein. Regenbogenfarben in ihrem Liebesbezug stehen unter dem Motto: Make Love Not War! Dieses Magazin ist nicht auf Hochglanzseiten gedruckt, natürlich nicht, das widerspräche der Philosophie dieser Firma. Ich habe es auch im Netz gefunden, denn ich musste mich informieren, was das für ein ungewöhnliches Unternehmen ist. Aber schaut es euch doch einfach mal selber an: http://www.w4tler.at/geaneu/gea-home

Auch das Magazin kann man dort anklicken, das mit diesem wunderbaren Drachen auf der Titelseite. Und unbedingt anklicken solltet ihr das Magazin Brennstoff (Frieden).

 

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7 Antworten zu Göttin Gea, Mutter Erde

  1. Elsoron schreibt:

    Klingt interessant. Werd ich mir mal anschauen. Danke!

  2. Ulli schreibt:

    Gaia, Ge oder Gäa das sind die klassischen Schreibweisen der Mutter Erde- das zuerst …
    das andere ist, ja, natürlich haben die Herren und Damen Recht, keine Frage, aber nachhaltig zu leben ist eben auch heutzutage eine Frage des Geldbeutels, ich bin Biotante der ersten Stunden, kann mir aber noch lange nicht alles leisten, was ich gerne würde- Handwerk hat seinen Preis, auch das ist nicht für jede und jeden erschwinglich, für mich gilt schon lange: weniger ist mehr. Eine Lösung habe ich für das ganze Desaster auf unserer Erde nicht, Grundeinkommen für alle, das wäre schon einmal ein Schritt, weg mit jeder Art von Plastik und Schadstoffen, besonders in Möbeln, Lacken etc.- es sind doch alles irgendwie schon olle Kamellen und wer kann es noch hören? Wer lebt wirklich danach? Einfach mal so in die Runde gefragt …

    danke dir,liebe Elvira, dass auch du nicht müde wirst in Erinnerung zu rufen, was eigentlich schon jedem lange klar sein müsste-

    herzliche Grüsse
    Ulli

    • Elvira schreibt:

      Die Preise habe ich auch wahrgenommen, auch für uns keine erschwinglichen Produkte. Mir gefällt das drumherum um diese Artikel. Das Apfelbäumchen-Projekt, die Tauschbörse für gebrauchte Artikel und Bücher, solche Dinge würden so vielen Unternehmen gut stehen. In Berlin hat ja gerade primark seine neueste Filiale eröffnet. Die Kunden, die befragt wurden, waren sich der Problematik durchaus bewusst, aber wo es doch so billig ist. Ein Shirt für 2,50 wird nur ein paar Mal getragen, dann das nächste gekauft. Ich trage meine Klamotten, bis es wirklich nicht mehr geht. Den ganzen Winter habe ich drei langärmelige T-Shirts im Wechsel getragen, das reicht mir. Für kalte Tage habe ich noch ne Jacke darüber gezogen und zu Hause mein selbst gehäkeltes Schultertuch umgehängt. Ich brauche definitiv nur einen kleinen Kleiderschrank.

      • Ulli schreibt:

        was mich ja in dem Punkt beruhigt ist, dass immer mehr Menschen darüber nachdenken, was sie WIRKLICH brauchen …
        ich brauche auch nur einen kleinen Kleiderschrank, aber das ist wohl schon ewig so … ich gebe lieber mehr Geld für Klamotten aus, dafür halten sie lange und ich brauche auch nicht ständig etwas Neues …
        in diesem Sinne,
        hab ein feines WE
        herzliche Grüsse Ulli

  3. Gudrun schreibt:

    Liebe Elvira,
    seit langem versuche ich viel selber zu machen, nichts Unnötiges zu kaufen und auch nichts wegzuwerfen (man kann es immer noch verschenken). Ich habe mir das Magazin angesehen, muss allerdings sagen, dass diese Preise für mich nicht in Frage kommen können. Tja, und so bin ich eben weiter auf der Suche nach meinen ganz persönlichen Möglichkeiten. Im Moment bin ich ganz erstaunt, was auf einem kleinen Stadtbalkon zu gärtnern geht. 🙂
    Liebe Grüße von der Gudrun mit dem Selbstmachtick.

    • Elvira schreibt:

      Ich habe gar nicht so sehr auf die Produkte geachtet, nachdem ich die Preise gesehen hatte. Viel mehr auf die vielen Randnotizen. Die haben es mir sehr angetan. Das ist doch mal etwas völlig anderes als die schrille Werbung der beiden Elektrogroßketten oder einiger Möbelhäuser.

  4. Franka schreibt:

    Ich kriege auch immer einen Schreck, wenn ich die Preise sehe. Früher war es allerdings so, dass Möbel ein Leben lang hielten und dann noch weiter vererbt wurden. Wenn man das zum Preis in Relation setzt …
    Es ist schon toll und nachahmenswert, dieses Geschäftsmodell. Wie ich sehe, gibt’s hier auch eine Filiale. Aber wir brauchen keine Möbel mehr.
    LG, Franka

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