Ein Aquarium muss her

Als ich meinen Mann vor 46 Jahren kennenlernte, lernte er im Umkehrschluss natürlich auch meine Familie kennen. Allerdings erst, als klar war, dass aus dieser Beziehung etwas Dauerhaftes werden könnte. Nun besaß einer meiner Onkel, eigentlich mein einziger, denn der andere ist schon vor Ewigkeiten mit Frau und Kind nach Amerika ausgewandert, ein sehr schönes Aquarium. Vor diesem Seewasserbecken saß mein späterer Mann sehr gerne – es war aber auch ein Augenschmaus! – und vergaß die Welt um sich herum. Beim nächstbesten Anlass schenkte ich ihm ein kleines Becken, 60 l nur, denn es war ja nicht sicher, ob er diesem Hobby verfallen oder ob er es bald schon an den Nagel hängen würde. Es wurde natürlich ein Süßwasserbecken, denn die Seewasseraquaristik erfordert nicht nur ein größeres Becken, sondern auch einen erheblich größeren Aufwand. Kurz gesagt, nach nun 44 Jahren schwimmen immer noch Fische bei uns herum. Am Anfang hatten wir mehrere kleine Becken, zunächst waren es Gemeinschaftsbecken von Fischen, die sich zwar gut vertrugen, aber aus verschiedenen Erdteilen kamen. Dann stellten wir, besser mein Mann, auf Erdteilbecken um. Mein Favorit war das afrikanische Aquarium, denn mein Lieblingsfisch ist der Purpurbuntbarsch

Ich habe diese Fische zu gerne beobachtet, besonders wenn sie Junge großzogen. Dann wurden sie allerdings den anderen Mitschwimmern gegenüber sehr aggressiv.
Als wir umzogen, entschieden wir uns, alle Aquarien zugunsten eines einzigen wegzugeben. Dieses eine fasste dann stolze 450l. Ein Statiker wurde vor der Anschaffung zu Rate gezogen und als er uns grünes Licht gab, wurde das Becken mit passendem Unterschrank gekauft. Leider, ich habe vorhin alle Fotos durchforstet, habe ich keine Aufnahme gefunden, auf der das gute Stück in all seiner Schönheit zu sehen ist. Stets steht oder sitzt ein Familienmitglied davor und Bilder von Familienmitgliedern, besonders Kindern – auch wenn sie schon längst erwachsen sind – sind hier tabu.

Vor 12 Jahren lösten wir das Becken auf. Es war in die Jahre gekommen und die Sorge, dass 450 l Wasser und etliche tote Fische das Wohnzimmer fluten, trieb meinen Mann um. Die Fische fanden neue Zuhause und das Aquarium einen hoch erfreuten Biologielehrer in einer Schule. Seither steht ein 110 l- Aquarium mit asiatischen Fischen im Schlafzimmer. Zu den Lieblingsfischen meines Mannes gehören Labyrinthfische.

Von diesen Mosaikfadenfischen schwimmen drei wirklich prächtige Exemplare in dem Becken herum.

Nun hatte ich die Idee, dass ein Aquarium das Wohnzimmer sicher bereichern würde, quasi als Fernsehersatz, denn ein solches Gerät steht nur im Zimmer (dem ehemaligen Schlafzimmer) meines Mannes. Ich streame ausschließlich auf meinem iPad, was ich sehen möchte, da alles, was mich interessieren könnte, in den diversen Mediatheken zu finden ist. und wenn nicht, ist es auch gut. Die Überlegung eines neuen Beckens hatte mein Mann auch, allerdings dachte er nicht, dass ich das Wohnzimmer als Standort vorschlagen würde. Darüber war er sichtlich erfreut. Zwar müssen wir die Möbel wieder umstellen, aber das ist das kleinste Problem. Wir hatten uns schnell auf ein Becken geeinigt. 200l wollten wir nicht überschreiten, so dass es 180l-Aquarium werden wird. Doch jetzt begannen die Probleme.

Darüber berichte ich morgen, denn dieser Beitrag ist schon lang genug und ich möchte euch ja nicht ermüden.

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5 Antworten zu Ein Aquarium muss her

  1. Frau Momo schreibt:

    Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Ich gebe zu, das ist quasi eine Welt, die mir gänzlich fremd ist.

  2. Der Wilhelm schreibt:

    So ein Aquarium hat ja was meditatives und kann durchaus manchmal den Fernseher ersetzen, wie ich aus eigener Erfahrung weiss.
    Einer meiner Onkel hatte auch so ein Ding, da konnte ich früher Stundenlang vor sitzen – wie auch später an einer meiner Arbeitsstellen eines gab ( was heute aus Hygiene-Gründen eigentlich verboten ist) und ich mich neben der Pflege der Menschen auf der Station auch um die Aquariumsbewohner kümmern musste…
    Das hab ich damals eigentlich immer ganz gerne gemacht.

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