Lose kaufen

Nein, ich meine hier keine Glücks-, Rubbel- oder andere Lose. Ich meine den Kauf unverpackter Ware, so, wie es in den Obst- und Gemüseabteilungen der Supermärkte üblich ist. Dort wo jede und jeder, anders als auf den Wochenmärkten, in den Stiegen wühlt, um die ausgewählten Produkte dann anschließend in Plastiktüten zu verstauen. An der Wurst- und Käsetheke werden die Scheiben fein säuberlich mit Plastikblättern voneinander getrennt und zum Schluss auch in eine Plastiktüte verfrachtet. Vor vielen, vielen Jahren – ich glaube das war während der Ölkrise – wurde einmal der Versuch unternommen, Kunden zu animieren, ihre eigenen Wurst- oder Käsegefäße mitzubringen. Versucht das mal heute! Nix da! Dabei verfügt jede handelsübliche Haushaltswaage heutzutage über eine Zuwiegefunktion.

Wie gut, dass es das Kollektiv Dr.Pogo gibt. 15 U-Bahnminuten von mir entfernt gibt es nicht nur Obst und Gemüse lose zu kaufen. Verschiedene Sorten Reis, Bohnen, Linsen, Getreide, Nudeln, zwei Sorten Kaffee, diverse Sojatexturen, Nüsse und Trockenobst können in jeder beliebigen Menge gekauft werden. Dafür liegen Tüten aus recyceltem Papier bereit. Wer auch diese nicht benutzen möchte, kann selbstverständlich eigene Behälter mitbringen.

Ich liebe diesen Laden und hoffe, dass die jungen, unglaublich netten Menschen, die ihn mit so viel Engagement betreiben, sich mit ihrem Kollektiv lange behaupten können. Im Netz habe ich einen Beitrag gefunden, in dem es Fotos von Dr.Pogo gibt. Wen es also interessiert, sollte hier klicken.

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12 Antworten zu Lose kaufen

  1. mayarosa schreibt:

    Auf dem Wochenmarkt gibt es manches ja in Schälchen, Erdbeeren zum Beispiel oder Johannisbeeren oder Kirschtomaten. Ich habe mir angewöhnt, die Schalen beim nächsten Kauf wieder mit zurückzubringen, so können die Händler sie mehrfach einsetzen. Gut für den Händler – er muss weniger Schalen kaufen und gut für die Umwelt 🙂

    • Elvira schreibt:

      Ja, auf dem Markt wird das hier auch so gemacht. Da gibt es beim ersten Kauf, z.B. Deligurken o.ä., ein Eimerchen mit Deckel für die Ware. Es wird dann gleich darauf hingewiesen, dass dieser Behälter beim nächsten Kauf gerne wieder benutzt werden darf.

  2. Clara Himmelhoch schreibt:

    Im Supermarkt finde ich es immer schrecklich, wenn die Leute drei Kisten um- und umwühlen, bevor sie sich für irgend ein Teil entscheiden – natürlich werden sie alle angegrabbelt. Bei manchen ist das schon einfach Prinzip.

    • Elvira schreibt:

      Ja, und es wird auch gerne mal so nebenbei gekostet. Während ich immerhin das Obst und Gemüse gründlich waschen kann, würde das bei den Selbstbedienungsbackwaren nicht gehen. Und wenn ich da so sehe, wer mit welchen Fingern ohne Zange dadrin wühlt. Aber ich kaufe eh beim Bäcker.

  3. Franka schreibt:

    Ich bin deinem Link gefolgt: ein toller Laden, der da vorgestellt wird. Es gibt vieles, was nicht abgepackt sein müsste.

    • Elvira schreibt:

      Wir haben hier im Bezirk sogar noch einen Eisenwaren-Haushalts-Laden. Dort kann ich Schrauben u.a. auch einzeln kaufen. Was ärgern mich diese Packungen mit 20 oder 50 Schrauben, wenn ich nur zwei benötige. Da wir weder Haus noch Garten haben, kann ich nicht einmal sagen, dass der Rest vielleicht irgendwann Verwendung finden könnte.

      • Franka schreibt:

        Das ist toll. Im Nachbarstadtteil haben wir das auch, eine alteingesessene Firma. Da kaufen wir auch unsere Haushaltselektrogeräte.

  4. Frau Momo schreibt:

    Bei manchem ist leider das deutsche Lebensmittelrecht davor… Brottüten z.B. darf der Händler gar nicht wieder befüllen, selbst wenn sie vom Käufer mitgebracht werden. Mit Eierpappen ist es genauso, wobei es da auch einen gewissen Sinn macht. Ich bin immer wieder erschrocken, wieviel Plastikmüll sich hier ansammelt. Leider ist auch die Bioware meistens so abgepackt.

    • Elvira schreibt:

      Mich ärgert das auch etwas. Alles so schön eingeschweißt. Aber ich denke, dass das bei einigen Lebensmitteln wirklich nicht anders machbar ist. Wo es machbar wäre, würde ein Umdenken vielleicht nicht schaden – gerade in Biomärkten oder Reformhäusern. Wenn ich aber heute lese, dass die Fa.Wala mit ihren Dr.Hauschka-Produkten ihre Vertriebspartner unter starken Druck setzt bis hin zu Lieferverweigerungen bei Nichtbeachten der Preisvorgaben, sind das ferne Träume.

  5. Gudrun schreibt:

    Da gab es mal bei uns das berühmt berüchtigte Packpapier mit dem Aufdruck „Guten Kauf“. Darüber hat sich jeder lustig gemacht. Ich auch. Im Nachhinein finde ich das Packpapier gar nicht so schlecht. Alles konnte da hinein. Auch beim Fleischer gab es so ganz dünnes Papier zwischen der Wurst. Plastik bräuchte man eigentlich gar nicht und sollte es für das verwenden, wo es unbedingt nötig ist.
    Ich denke aber, dass es auch mittlerweile viele neue Ideen gibt, mit guten und gesunden Lebensmitteln zu handeln. In Leipzig gibt es den Bioladen „Schwarzwurzel“, betrieben von vier jungen Menschen mit einer unglaublichen Begeisterung. Hoffentlich geht das Konzept auf. Ich wünsch es ihnen.
    http://www.georg-schwarz-strasse.de/aktuelles/aktuelles/2/584/BioMitgliederladen_quotschwarzwurzelquot_an_Magistrale_eroeffnet.htm

    • Elvira schreibt:

      Solche Kollektiv-/Mitgliederläden stimmen mich immer hoffnungsfroh. Ich wünsche diesem Laden gutes Gelingen. Wenn ich richtig gelesen habe, scheint es mittlerweile so viele Mitglieder zu geben, dass das Konzept aufzugehen scheint.

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