Vom freien Schneiden

Zu Weihnachten 2009 nähte ich für meinen Mann einen Fischquilt . Das Zuschneiden fiel mir außerordentlich schwer, da es weder Schablonen noch Maßangaben gab. Also hielt ich mich so irgendwie an die Vorlage aus dem Magazin. Das endgültige Format meines Quilts unterschied sich anschließend erheblich von dem Original. Von freier Schneidetechnik hatte ich bis dato noch nie etwas gehört. Davon abgesehen ist der Fischquilt sehr hübsch geworden.

Als ich mir die Anleitung zum Hebstquilt durchlas, stand dort etwas von freier Schneidetechnik. Also googelte ich, jedenfalls damals noch, nach Infos. Ich kaufte mir ein Buch und probierte es einfach aus – ohne jede Vorlage. Nachdem ich in meinen Vorräten passende Stoffe fand, legt ich los. Da ich noch nicht wusste, wie gut mir das anschließend das Ergebnis gefallen würde, habe ich das Making of nicht fotografiert.

Diesen Quilt nannte ich „Stürmische See“. Unschwer zu erraten, warum!

Das ist ein kleiner Quilt (24x48cm), maschinengenäht und-gequiltet

Als nächstes wollte ich meinem Bruder schicken, der ihn an seine alte Heimat erinnert. Er bekam den Namen: „Am grünen Strand der Spree“:

35x84cm, maschinengenäht und -gequiltet, hängt er heute hier:

Beim nächsten Quilt hatte ich absolut keinen Plan. Ich suchte mir nur die Stoffe nach passenden Farben aus meinem Schrank aus – alle Farben des Regenbogens – und begann einfach zu schneiden, zu nähen, wieder zu schneiden, erneut zu nähen. Einen Namen hatte ich schon: „Drunken Colours“. Doch als ich schon glaubte, er wäre fertig, fehlte mir etwas.Ich wollte einen Bruch haben. Also nähte ich geometrische Formen auf, quiltete in Kurven und Geraden und nannte ihn darum: „Kurve trifft Gerade“. Zum Schluss verzierte ich ihn noch mit farblich passenden Perlen und nahm in Gundi, der Schwiegermama meines Sohnes, als Gastgeschenk mit.

Der Quilt ist 55x69cm groß, maschinengenäht und -gequiltet. Jetzt weiß ich, dass man mit Nadel und Faden malen kann.

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2 Antworten zu Vom freien Schneiden

  1. Helga Steingräber schreibt:

    Das sieht alles toll aus !! – aber wie passen die Nähte nach dem freien Schnitt aufeinander??
    H.Steingräber

    • Elvira schreibt:

      Das hatte ich mich auch gefragt, aber es ist einfacher, als es den Anschein hat. Du schneidest ein Teil Deines Motivs wellenförmig zu und legst die rechte Seite (wenn wir links beginnen) knappkantig auf das nächste Stoffstüch und schneidest es entlang der Welle zu. Der Trick beim Zusammennähen ist nun, dass Du nichts feststeckst sondern beide Teile re auf re unter den Steppfuß legst und ganz langsam, Stich für Stich, nähst. Dabei hebst Du bei jeder Kurve den Steppfuß an und korrigierst den Sitz der aufeinanderliegenden Teile. Probier das mal mit Resten aus. Es ist wirklich so einfach. Sind die beiden Teile zusammengenäht, wiederholst Du die Schritte. Bei der freien Schneidetechnik ist es ja auch so angenehm, dass „Fehler“ überhaupt nicht auffallen, bzw. erst gar nicht entstehen, weil Du jedes Stück erst vor dem Zusammennähen zuschneidest.
      Es gibt ein tolles Buch: Freie Schneidetechniken von Tina Mast bei OZ creativ.
      Wenn Du hier mal guckst https://quilttraum.wordpress.com/2011/07/20/anderer-zimmer-wande/ findest Du noch ein paar Beispiele für diese Technik.
      Liebe Grüße,
      Elvira

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